Der gebürtige Österreicher Thomas Mayr ist mit seiner Familie seit vielen Jahren in Münster an-sässig. Er ist Gründer und Leiter des Vokalkrei-ses an St. Michael in Münster. Als studierter Gesangspädagoge sowie Lied-, Oratorien- und Opernsänger (Solo-Bariton) war er Ensemble-mitglied am Theater in Münster, in Bremerha-ven und Hildesheim. Als freiberuflicher Sänger trat er zudem im In- und Ausland in Erschei-nung (Schweiz, Italien, Österreich, Japan). Im Juli 2022 endetet seine langjährige Lehrtätigkeit an der hiesigen Musikhochschule.

Fragen an Thomas Mayr

Seit September 2022 leitest du die Handorfer Kantorei. Kanntest du uns schon vorher? Hattest du uns schon einmal gehört?

Ich lebe seit 1985 in Münster und hatte von der Handorfer Kantorei natürlich schon gehört. Zwar hatte ich bisher keines ihrer Konzerte besucht und keine beruflichen oder persönlichen Kontakte, doch war mir der gute Ruf der Handorfer Kantorei durchaus bekannt.

Weshalb hast du dich dafür entschieden, Chorleiter der Handorfer Kantorei zu werden?

Im Jahr 2005 gründete ich den Vokalkreis an St. Michael zu Münster-Gievenbeck und habe seitdem, nach meiner 30- jährigen solistischen Bühnentätigkeit, zunehmend Geschmack an der Chorleitung gefunden. Nach der Beendigung meiner Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Münster im Juli 2022 habe ich nun noch Zeit und Freude, einen weiteren Chor zu übernehmen.

Was macht dir bei uns besonders viel Spaß?

Die Arbeit mit interessierten Menschen, das Finden stimmiger Interpretationen, der Wohlklang der Stimmen sind meine Motivationen und ich finde hier viele Gleichgesinnte.

Was ist bei uns anders als in anderen Chören?

Im Gegensatz zu „meinem“ Vokalkreis gibt es in der Kantorei einen sehr aktiven Vorstand, der mich im Wesentlichen „nur“ Chorleiter sein lässt. Das ist schön.

Wie schätzt du den Chor gegenwärtig ein? Welche Ziele willst du mit uns langfristig erreichen?

Nach den pandemischen Zeiten sollte das Chorleben wieder zum Blühen gebracht werden. Die Frauenstimmen der Handorfer Kantorei sind recht gut besetzt, die Zahl der Männerstimmen darf gerne noch steigen. Langfristig sehe ich vor allem auch die Möglichkeit, wieder große Werke zur Aufführung zu bringen. Ich denke zum Beispiel an die Matthäuspassion von J.S. Bach, in Zusammenarbeit mit dem Vokalkreis. Dies könnte vielleicht im Jahr 2024 gelingen.

Warum sollten sich interessierte Sänger für die Handorfer Kantorei entscheiden?

„Singen macht Spaß, singen macht Mut“ heißt es in einem Kanon von Uli Führe. Dazu kommt noch das Gemeinschaftsgefühl, das "WIR", mit dem sich manche Hürde leichter bewältigen lässt. Dieses ist nach meiner Beobachtung in der Handorfer Kantorei besonders ausgeprägt, genauso wie die Bereitschaft, weitere Menschen daran teilhaben zu lassen. Dem Chor und mir sind SIE deshalb herzlich willkommen.