Mehr als 40 aktive Sänger*innen sind wir in unserem gemischten, selbstständigen und konfessions-ungebundenen Chor. Zur Chorprobe zu gehen ist für uns immer wie ein Entrücken aus dem Alltag. Jeden Montagabend gibt es ein großes Hallo im Gemeindehaus der Zionskirche. Alle freuen sich auf's Singen. Mal sehen, was die Probe diesmal für uns bereithält.
Beim Einsingen erwärmt Thomas Mayr unsere Stimmen und bereitet sei auf wohligen Chorklang vor. Seine Leidenschaft für Gesang und Chormusik überträgt sich, und er führt uns geduldig und versiert an kleine und große Werke heran. Dabei sorgen seine positive Ausstrahlung, sein Humor und seine motivierende Ansprache stets für ein gutes Gefühl. So gehen wir nach jeder Probe zufrieden und beseelt nach Hause.
Rückt ein Auftritt näher, steigt die Konzentration, vor allem steigt die Vorfreude; aus dem Geübten wird Musik. Ob großes Konzert mit Orchesterbegleitung, Auftritt bei einem Fest oder musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes, der Chorleiter macht uns Mut: „Das ist schöne Musik, freut euch darauf!“ Es ist solche Musik, die uns verbindet. Es ist die Dankbarkeit des Publikums, die uns darin bestärkt.
Gemeinsame Reisen, Ausflüge, Feiern, Stimmbildungstage und Probenwochenenden bringen Abwechslung in das Chorleben und festigen das harmonische Miteinander.
Die Handorfer Kantorei ging im Jahr 1978 aus dem Kirchenchor der evangelischen Zionskirche in Münster-Handorf hervor und führt seit 1979 ihren jetzigen Namen. Unter dem ersten Chorleiter Thomas A. Schneider wurde sie während der folgenden 20 Jahre über Münsters Grenzen hinaus bekannt. Zusätzlich zum Schwerpunkt a-cappella-Gesang folgten ab 1986 regelmäßig oratorische Aufführungen, darunter Werke zeitgenössischer Komponisten. Besonderes zu nennen ist die Mitwirkung der Handorfer Kantorei bei der Urauführung des Droste-Oratoriums "Lebend´ges Land" im Jahr 1997, einem Werk des chinesischen Komponisten Shih anlässlich des 200. Geburtstags der Dichterin Annette von Droste Hülshoff.
Im Jahr 2000 löste sich die Handorfer Kantorei von der Zionskirche und wurde ein eigenständiger Verein. Ein enger Kontakt zwischen Chor und Gemeinde blieb jedoch bis heute bestehen. Im selben Jahr übernahm die engagierte Kirchenmusikerin Michaela Ratte den Chor. Unter ihrer Leitung entwickelte sich die Handorfer Kantorei zu einem renommierten Konzertchor. Enge Kooperation mit anderen Chören, große Konzerterlebnisse und eindrucksvolle Reisen, u.a. nach Rom, Salzburg und Venedig, prägten diese Periode.
Nach Michaela Rattes frühem Tod im Jahr 2010 trat Verena Schürmann, Domkantorin in Münster, die Nachfolge an. Sie dirigierte die Handorfer Kantorei bis Mitte 2013. Ein herausragendes Ereignis unter ihrer Leitung war die Aufführung der Friedensmesse "The Armed Man" von Karl Jenkins.
Zunächst als Schwangerschaftsvertretung für Verena Schürmann eingesetzt, wurde Michael Schmitt, Kantor an der Telgter Propsteikirche St. Clemens, im Jahr 2014 zum neuen Chorleiter gewählt. Höhepunkt und Abschluss seines Engagements war die Aufführung des Mendelssohn-Oratoriums "Elias" im Februar 2020.
Im März 2020 übernahm Enno Kinast die Chorleitung. Sein Start fiel direkt zusammen mit dem Beginn des corona-bedingen Lockdowns in Deutschland. Entsprechende Schutzverordnungen verboten über lange Monate das gemeinsame Singen. Selbst spätere Lockerungen erschwerten weiterhin die Durchführung von Chorproben bzw. -konzerten. In dieser schweren zeit hielt Enno die Chorgemeinschaft durch seine Online- und Outdoor-Proben engagiert beieinander, bis es wieder losgehen konnte. Aus persönlichen Gründen gab er die Leitung Mitte 2022 wieder ab.
Der neue Dirigent seit September 2022 ist Thomas Mayr.